Testosteron wird oft als das Männerhormon schlechthin präsentiert. Zwar bildet auch der weibliche Körper Testosteron, aber bei Männern findet sich im Schnitt 7 bis 8 mal mehr davon. Auch deshalb wird das Hormon gerne mit praktisch allen klischee-männlichen Eigenschaften in Verbindung gebracht: Gewaltbereitschaft, Aggressivität, Kompetitivität, Sexualtrieb und so weiter. Wissenschaftlich ist das meiste davon jedoch wenig belegt. Kulturelle und soziale Faktoren scheinen eine deutlich größere Rolle zu spielen.
Testosteron und das Äußere
Klar ist dagegen der Einfluss von Testosteron auf das Aussehen von Menschen. Den größten Einfluss spielt Testosteron in der Pubertät: Höhere Testosteron-Level führen zu mehr Wachstum, insbesondere der Schädelknochen (zum Beispiel von Kinn und Kieferknochen), Adamsapfel und der Muskulatur. Die Schultern werden breiter, die Stimme tiefer und überall am Körper fangen Haare zu wachsen an. Im Schambereich, auf der Brust, im Gesicht. Nur auf dem Kopf lässt der Haarwuchs nach.
Muskeln, große Statur, Bartwuchs, markante Gesichtszüge sind wiederum alles Eigenschaften, die bei Männern als attraktiv gelten. Wissenschaftliche Studien können das allerdings nicht eindeutig belegen. Zwar gab es einige Experimente in denen ein solcher Zusammenhang hergestellt wurde, in anderen Studien hatte der Testosteronspiegel aber keinen Einfluss und es gibt sogar Studien, in denen man einen gegenteiligen Effekt fand.
Eine Steigerung des Testosteronspiegels wirkt sich auch beim erwachsenen Mensch auf den Haarwuchs, auf die Muskulatur und den Sexualtrieb aus. Außerdem kann dadurch die Stimme tiefer werden. Wegen der leistungssteigernden Wirkung auf körperliche Betätigung gilt Testosteron im Sport als Doping und die Einnahme ist verboten.
Gerade wegen dieser Steigerung des Muskelwachstums werden Testosteronpräparate auch eingenommen, um damit die männliche Attraktivität zu steigern. Im Bodybuilding hofft man so, in Verbindung mit dem normalen Training eine besonders beeindruckende Muskulatur zu erhalten. Der Effekt dieser Ergänzungsmittel ist meistens aber tatsächlich nicht sonderlich hoch. Gleiches gilt übrigens auch für die meisten Mittel, die versprechen, den Sexualtrieb durch eine Erhöhung des Testosteronspiegels zu steigern. Das Problem mit diesen Mitteln ist, dass sie den Testosteronspiegel wenn überhaupt, dann nur sehr kurzfristig steigern.
Wie man den Testosteronspiegel erhöhen kann
Wer tatsächlich das Testosteron-Level steigern will – auch aus gesundheitlichen Gründen kann das manchmal durchaus angebracht sein – sollte deshalb lieber auf natürliche und dadurch langfristige Methoden zurückgreifen. Eine Möglichkeit: viel Sport, am besten mit starker Belastung. Sprints oder Training mit schweren Gewichten kommen dafür in Frage. Denn das Testosteron steigert nicht nur die Leistung, sondern körperliche Aktivität steigert umgekehrt auch die Testosteronproduktion.
Falls man einen zu niedrigen Testosteronspiegel hat, kann eine Ernährung mit viel Zink und Magnesium dabei helfen, ihn auf ein normales Niveau zu heben. Austern, Leber und Haferflocken enthalten viel Zink. Magnesium findet sich insbesondere in Vollkornprodukten, Fisch und Mineralwasser. In Maßen angewendet, sind diese natürlichen Methoden auch unabhängig vom Testosteronspiegel gesund und können Dir dabei helfen ein positives Selbst- und Körperbild zu entwickeln
Autor: Ole Andersen
Dipl. Sozialpädagoge mit Schwerpunkten Psychologie und Beratung. Arbeitete von 2001-2009 in einer großen psychosozialen Beratungseinrichtung in Hamburg- Altona, davon 3 Jahre als therapeutischer Leiter des Standortes Bahrenfeld und hat darüber hinaus drei Jahre lang als Paartherapeut (Eheberatung und Paartherapie) gearbeitet. Gründete 2008 das Beraterteam. Sein Motto: “Weisheit und Liebe”
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