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Bindungsangst

Bindungsangst in Beziehungen

22. April 2014 by Ole Andersen | Beraterteam 13 Kommentare

bindungsangst
Ratgeber Bindungsangst von Theresa König und Ole Andersen
Wieviel Nähe verträgt Deine Beziehung? Hast Du den Eindruck, dass Dein Partner bei zu viel Nähe „mauert“ und „dicht macht“? Oder sofort einen Grund findet, die Beziehung gleich wieder in Frage zu stellen?

Beziehungen mit einem Partner, der unter Bindungsangst leidet, sind von einem häufigen Wechsel von Heiß-Kalt-Phasen gekennzeichnet.

In den „heißen“ Phasen kommt es meistens für Stunden oder Tage, maximal Wochen zu inniger Vertrautheit, Nähe und Intimität. Darauf folgt dann mit großer Regelmäßigkeit eine kalte Phase der Distanzierung. Der Partner flüchtet sich in die Unverbindlichkeit, zieht sich zurück oder bricht einen Streit vom Zaun, mit dem Ziel, den Abstand zu Dir wieder zu vergrößern.

Manchmal pendelt eine Beziehung, in der Bindungsangst ein Thema ist, nicht zwischen heißer Phase und kalter Phase, sondern es gibt auch Beziehungen, in denen es diese warmen Phasen gar nicht oder nur in minimalen Ansätzen gibt. Der Partner zeigt keine oder nur sehr wenig Nähe und emotionale Wärme und lässt das Gegenüber immer im Ungewissen. Das kann über Wochen, Monate oder sogar Jahre so gehen.

Dieses Phänomen ist unter Paartherapeuten als Bindungsangst bekannt.Bis zu 25 Prozent aller Beziehungen leiden darunter, dass mindestens ein Partner unter Bindungsangst leidet. Wobei es sich lohnt, sich beide Partner einmal näher anzuschauen. Kaum jemand gerät völlig zufällig an einen bindungsängstlichen Partner. Und wenn Dein Partner unter Bindungsangst leidet, hat dies mit hoher Wahrscheinlichkeit auch etwas mit Dir selbst zu tun.

Der bindungsängstliche Partner hat nämlich möglicherweise in Dir ein passendes Gegenstück gefunden. Theresa König und Ole Andersen beschreiben in ihrem neuen Ratgeber „Bindungsangst verstehen und überwinden“, wie eine Partnerschaft in den Modus der Bindungsangst kippen kann und warum beide Partner einen erheblichen Anteil daran haben.

Unerkannte Bindungsangst führt häufig dazu, dass Bedürfnisse nach Wärme und Nähe (die bei beiden Partnern vorhanden sind) nicht erfüllt werden. Beziehungen, in denen Bindungsangst akut wird, werden sehr häufig vom bindungsängstlichen Partner beendet.

Grund für die Trennung ist dann entweder ein erlebtes Zuviel an Nähe. Oder aber ironischerweise auch ein Zuwenig an emotionaler Wärme. Der bindungsängstliche Partner lässt keine Nähe zu, erlebt die Beziehung darum als unzureichend („irgendetwas feht“) und beendet sie dann. Über kurz oder lang wiederholt sich dieses Muster dann häufig mit einem neuen Partner.

Ursachen der Bindungsangst liegen meistens in der frühen Kindheitheit

Die Wurzeln für Bindungsangst liegen in aller Regel in der frühen Kindheit. Denn Bindungsfähigkeit wird erlernt in der frühen Mutter-Kind-Beziehung. Der englische Psychoanalytiker Donald Winnicott spricht von einer „hinreichend guten Mutter“, die es dem Baby ermöglicht, sich sicher und beschützt zu fühlen.

Problematisch für das Erlernen einer gesunden Bindungsfähigkeit ist es, wenn die Mutter entweder zu wenig oder nicht auf die richtige Weise auf die Bedürfnisse des Kindes eingeht. Oder aber, wenn sie im Gegenteil das Kind  überfürsorglich überschüttet mit Nähe und Aufmerksamkeit und somit auch das eigene Autonomiestreben und Selbstwertgefühl untergräbt.

Solange dieser Konflikt nicht erkannt und überwunden wird, kann er sehr viel Macht über das Beziehungsleben haben und auch noch den erwachsenen Menschen davon abhalten, gesunde und stabile glückliche Liebesbeziehungen zu führen.

Auswege aus der Bindungsangst finden

Die gute Nachricht ist: Es gibt einen Ausweg aus der Beziehungsfalle Bindungsangst. Jeder Mensch hat die Aufgabe und die Fähigkeit, an seiner Beziehungsfähigkeit zu arbeiten und diese zu verbessern. Sehr häufig werden Menschen mit Bindungsangst im Laufe des Erwachsenenlebens vertrauensvoller und beziehungsfähiger. Eine wichtige Grundlage besteht darin, die Bindungsangst als solche zu erkennen und ganz bewusst wieder „mehr Vertrauen“ zu wagen.

Sehr häufig ist es möglich, mit dem Partner wieder liebevolle Momente zu erleben, wenn dieser Mechanismus der Bindungsangst erkannt und von mindestens einem der beiden Partner durchbrochen wird. Gleichzeitig ist es wichtig, eine Beziehung mit ein paar einfachen Regeln so zu gestalten, dass es gar nicht mehr zu heftigen Distanzierungen kommen muss. Somit ist es möglich, Schritt für Schritt immer mehr bindungsängstliche Muster über Bord zu werfen und durch reiferes Beziehungserleben zu ersetzen.

Theresa König und Ole Andersen haben einen umfassenden Ratgeber verfasst, der sich sowohl an Menschen mit Beziehungsangst richtet als auch an deren Partner. Es handelt sich um eine Anleitung zu einem behutsameren Umgang mit sich selbst und dem Partner, um bindungsängstliche Anteile zu „erlösen“ und sich nach und nach von ihnen zu befreien.
Der Lohn ist eine Beziehung, in der beide Partner frei von Bindungsangst eine tiefere Qualität von Beziehungen erleben können.

Wenn Du das Gefühl hast, Du oder Dein Partner leiden möglicherweise unter Bindungsangst, dann kannst Du Dir den Ratgeber hier näher anschauen: zum Ratgeber Bindungsangst (Beraterteam: Ole Andersen/ Theresa König).


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Kategorie: Bindungsangst

Verlustängste in der Partnerschaft und 7 Tipps, wie Du sie kontrollieren kannst

28. Oktober 2013 by Ole Andersen | Beraterteam 16 Kommentare

Verlustangst reicht zurück in Kindheit
Verlustangst reicht zurück in Kindheit

Jeder Mensch hat im Laufe seines Lebens mit Verlusten zu tun, und wir müssen lernen, mit ihnen umzugehen.

Aus dem Weg gehen können wir Verlusten nicht, sie lassen sich nicht vermeiden. Was aber, wenn uns Verlustängste innerhalb einer Beziehung in Panik versetzen, obwohl der Verlust noch gar nicht eingetreten ist? Oftmals belasten diese Verlustängste dann die Beziehung und im schlimmsten Fall werden sie dadurch zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung.

Starke Verlustängste sind eine Form einer Bindungs- und Beziehungsstörung. Natürlich ist es normal, in einem gesunden Maße, Sorge zu haben, etwas Wertvolles und Wunderschönes zu verlieren.

Verlustängste gehen aber durchaus tiefer, denn ihnen unterliegen oftmals ein schwaches Selbstwertgefühl und ein zu geringes Vertrauen in sich selbst und in die Beziehung.

In einer Beziehung können Verlustängste gerade dann auftreten, wenn die Gefühle zum Partner besonders intensiv sind. Die kreisenden Gedanken um die Befürchtung, den Partner zu verlieren, versetzen in ängstliche Unruhe. Selbstkritische und unsichere Gedanken beschäftigen immerfort:

Genügen ich den Ansprüchen des Partners? Bin ich attraktiv, interessant, lustig, schön, sportlich, erfolgreich genug??? Und mit dieser sich immer weiter drehenden Gedankenspirale wird die Verlustangst immer größer.

Oftmals setzt dann durch die immer größer werdende Unsicherheit und den immer größer werdenden Selbstzweifel Eifersucht auf vermeintliche Konkurrenz ein. Das Klammern an den Partner beginnt. Oder aber, man beginnt sich immer mehr selbst zu verlieren und passt sich immer mehr in das Bild ein, von welchem man meint, dass der Partner einen so haben möchte.

Am Ende eines solchen Prozesses begegnet man dem Partner mit Misstrauen, engt ihn ein, gibt sich selbst auf und verliert dabei nicht selten dann tatsächlich das, was man doch so gerne bewahren und schützen wollte.

Wie kann man Verlustängste überwinden?

Verlustängste zu überwinden ist meist ein langer Weg, da, wie oben benannt, oftmals tiefliegende Bindungs- und Beziehungsstörungen aus der Kindheit vorliegen. Oftmals ist eine psychotherapeutische Unterstützung notwendig, welche dazu beiträgt, dass das Selbstvertrauen und der Selbstwert gestärkt werden.

Das Erlangen der inneren Sicherheit und der Aufbau von Vertrauen – und zwar in sich selbst und auch in Beziehungen- sind für eine Partnerschaft von großer Bedeutung, daher solltest Du, wenn Du unter solchen Verlustängsten leidest, unbedingt an diesen Themen arbeiten und Dir hierfür Unterstützung und Begleitung suchen. Ein sehr guter Einstieg ins Thema ist unser beliebter Ratgeber „Bindungsangst verstehen und überwinden“.

Beziehungstipps (nicht nur) für Menschen, die unter Verlustängsten leiden

Das Geheimnis glücklicher Beziehungen liegt darin, dass die Partner ein hohes Maß an Vertrauen und Sicherheit in der Beziehung erleben. Sie fühlen sich sicher in der Beziehung, wertgeschätzt, gesehen, respektiert. Sowohl eine hohe Übereinstimmung in grundlegenden Lebenseinstellungen, als auch die Bereitschaft, sich gemeinsam auch immer wieder auf Neues einzulassen, sind ebenfalls von großer Bedeutung.

Verlustängste werden gar nicht erst entstehen, wenn sich der Partner immer wieder neu um Dich bemüht und du das ernsthafte Interesse an Deiner Person erfahren darfst.
Des Weiteren sind diese Punkte wichtig, um Deine Beziehung sicher und stabil zu erleben, und einen wertschätzenden, achtsamen und respektvollen Umgang miteinander zu pflegen:

    • Miteinander reden: Eine Beziehung lebt vom Austausch und Miteinander. Ihr solltet Raum und Zeit dafür schaffen, miteinander darüber zu sprechen, was Euch bewegt, was Ihr erlebt habt, was Euch freut oder ärgert, was Ihr Euch wünscht.

 

    • Erinnerungen wachhalten: Ruft Euch einfach immer wieder einmal gemeinsame positive Erlebnisse in Erinnerung. Glückliche Beziehungen haben viele solcher Momente erlebt, an die man sich gerne erinnert. „Weißt Du noch…?“

 

    • Alltagsrituale pflegen: Jedes Paar braucht Gemeinsamkeiten. Die Hege und Pflege von kleinen gemeinsamen Ritualen vermittelt Sicherheit und Verlässlichkeit. „Das ist etwas, was nur uns beiden gehört“. Gemeinsames Kochen, Spaziergänge, die kleine Teezeremonie, die Pizza beim Lieblingsitaliener um die Ecke oder ein Mittagsschläfchen am Sonntag sind schöne Rituale, die Sicherheit und Vertrauen stärken und Stress vermeiden.

 

    • Gemeinsame Ziele, Visionen und Träume: Ebenso wichtig wie das Erhalten der eigenen Freiräume ist es, gemeinsame Ziele zu pflegen. Stärkt euer Zusammengehörigkeitsgefühl und entwickelt gemeinsame Pläne. Der nächste Urlaub, das Weihnachtsfest, die Umgestaltung der Wohnung oder „irgendwann einmal das kleine Haus am Mittelmeer“…gemeinsame Pläne fördern das Wir-Gefühl, und stärken somit ungemein das Vertrauen in die Beziehung und das Gefühl der Sicherheit.

 

    • Ärger äußern: Auch über das, was euch aneinander ärgert oder stört, solltet Ihr reden können. Eine sichere Beziehung kann ab und zu etwas Ärger und Dampf ablassen vertragen. Und schließlich dient auch das dem Gefühl der Sicherheit, wenn Ihr Euch offen und ehrlich auch über Schwächen und Fehler unterhalten könnt, ohne dabei die Beziehung in Frage zu stellen. Allerdings sollte die positive Kommunikation immer bei weitem überwiegen!

 

  • Komplimente machen: Wie oben erwähnt, sind Lob und Komplimente enorm wichtig, um das Sicherheitsgefühl in einer Beziehung zu stärken , aber auch über das, was euch aneinander ärgert oder stört, solltet Ihr reden können. Eine sichere Beziehung kann ab und zu etwas Ärger und Dampf ablassen vertragen. Und schließlich dient auch das dem Gefühl der Sicherheit, wenn Ihr Euch offen und ehrlich auch über Schwächen und Fehler unterhalten könnt, ohne dabei die Beziehung in Frage zu stellen.

Empfehlungen:
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Ratgeber Bindungsangst von Theresa König und Ole Andersen


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Kategorie: Bindungsangst

Bindungsangst – die Angst vor Nähe in einer Beziehung

9. Mai 2013 by Ole Andersen | Beraterteam 1 Kommentar

Bindungsangst-snapshot Immer mehr Menschen sehnen sich vergeblich nach einer stabilen, langfristigen und vertrauensvollen Beziehung.

In der Realtität aber machen sie die Erfahrung von Trennungen, Unsicherheiten in der Beziehung sowie von sich wiederholenden Mustern. Das Problem daran ist, dass sich die negativen Erfahrungen oftmals verstärken, wenn der Kreislauf aus Unzufriedenheit, Enttäuschung und Beziehungsabbruch nicht durchbrochen wird.

Häufig sind Erfahrungen in der frühen Kindheit die Ursache für eine Angst vor zuviel Nähe in einer Beziehung. Und noch häufiger ist es so, dass nicht ein Partner unter Bindungsangst leidet, sondern dass beide Partner bindungsängstliche Muster in sich tragen.

Viele Menschen, die unsere Webseite finden, möchten die oder den Ex zurück gewinnen (mehr Infos und kostenloses Ebook hier). Oftmals jedoch ist es sinnvoller, sich auch die tieferliegende Strukturen anzuschauen und diese zu bearbeiten, um eine wirkliche Veränderung zu bewirken.

Fast jeder Mensch trägt in mehr oder weniger ausgeprägtem Ausmaß Anteile von Bindungsangst in sich. Wer diese Muster nicht kennt, ist ihnen oftmal hilflos ausgeliefert. Wer seine Bindungsangst dagegen kennt und akzeptiert, ist in der Lage, sie zu beherrschen, ins rechte Maß zu rücken und wird deutlich stabilere und glücklichere Beziehungen führen können.
Konkrete Tipps zum Weiterlesen:

Ratgeber „Bindungsangst verstehen und überwinden“ von Ole Andersen und Theresa König
Artikel zum Thema Bindungsangst

Kategorie: Bindungsangst

Bindungsangst verstehen

17. April 2013 by Ole Andersen | Beraterteam 16 Kommentare

bindungsangst
Ratgeber Bindungsangst
Wie erkennt man Bindungsangst? Hinter Unsicherheiten und Entscheidungsschwierigkeiten, hinter Ängsten vor Beziehungen oder dem Einlassen auf eine tiefe Bindung verbergen sich oftmals ernstzunehmende Bindungsstörungen.

Vielleicht hast du mal eine Beziehung mit jemandem geführt, der solche Bindungsstörungen hat – oder erkennst an dir selber Ängste, dich auf Beziehungen einzulassen- dieser Text soll dir dabei helfen, diese Ängste zu verstehen und einen Umgang mit ihnen zu finden. Falls ja, sagt das auch etwas über Dich selbst aus, denn fast immer ist Bindungsangst ein Phänomen, das beide Partner betrifft.

Eine konkrete Anleitung, um Bindungsangst zu verstehen und überwinden zu können, findest Du in unserem Ratgeber:

Der Ursprung der Fähigkeit, sich auf Beziehungen einlassen zu können, sich in einer Beziehung sicher und geborgen zu fühlen und auch dem Partner Sicherheit zu vermitteln, liegt in der allerfrühsten Kindheit und wird in der Mutter-Kind Beziehung entwickelt und gefördert.

Die Fähigkeit, sich zu binden entsteht, wenn das Kind sich in der Beziehung gesehen, geschützt und wohl fühlen kann. Wenn das Kind die Sicherheit bekommt, dass auf seine Bedürfnisse eingegangen wird und es nicht alleine gelassen wird.

Bindungsangst entsteht, wenn Menschen diese Erfahrungen in der frühen Kindheit nicht ausreichend machen konnten, oder aber auch wenn man im Erwachsenenalter viele unsichere und schlechte Erfahrungen in Beziehungen erlebt hat. Diese Bindungs- oder Beziehungsangst verhindert, dass Menschen vertrauensvolle, intensive und verbindliche Beziehungen aufbauen können.

Beziehungs- und Bindungsfähigkeit sind Eigenschaften, oder besser, psychische Funktionen, die notwendig sind um sich auf stabile, innige Beziehungen zu anderen Menschen einlassen zu können. Ist die Bindungsfähigkeit nicht ausreichend stabil, führt dies immer wieder zu großen Schwierigkeiten in Beziehungen und Kontakten.
Die Ursachen hierfür können beispielsweise sein:

  • Der Verlust einer Bezugsperson in der frühen Kindheit
  • Der unerfüllte Wunsch nach Nähe und Geborgenheit und „gesehen werden“
  • Konflikte der Eltern, oder aber auch eine distanzierte Elternbeziehung, denn leben die eigenen Eltern selbst eine distanzierte Partnerschaft oder haben eine sehr distanzierte Beziehung zu ihrem Kind, lernen die Kinder, sich in der gleichen Art und Weise anderen gegenüber zu verhalten
  • Auch eine „überbehütete“, enge oder symbiotische Beziehung zu einem Elternteil kann Auslöser für eine Bindungsstörung sein
  • Ebenso wie ein „nicht verlässliches“ Elternhaus – sprich, das es keine Kontinuität, keine Klarheit, sondern viel Unausgesprochenes oder Unverbindliches in der Beziehungsgestaltung gab.

Menschen mit Bindungsängsten haben aufgrund alter Verletzungen und Enttäuschungen Angst, sich auf intensive Beziehungen einzulassen. Ihre Unabhängigkeit und Selbständigkeit ist ihnen ausgesprochen wichtig und sie haben große Angst vor dem Verlust „ihrer persönlichen Freiheit“. Aufgrund der unguten Erfahrungen in der Kindheit bedeutet „Abhängigkeit“ nichts Geborgenes oder Umsorgtes, sondern das pure, wehrlose, machtlose und hoffnungslose Ausgeliefertsein.

Abhängigkeit hat für sie etwas mit Unterwerfung zu tun- im Gegensatz zu „gesunden Beziehungen“ in denen ein stimmiges Gleichgewicht zwischen Abhängigkeit und Unabhängigkeit austariert werden kann, – und insofern ist es gut nachzuspüren, dass jemand mit solchen unangenehmen Erfahrungen sich mit Händen und Füßen gegen feste Bindung und Abhängigkeit wehren muss. Nähe wird oftmals gleichgesetzt mit Abhängigkeit, so dass die meisten Menschen mit Bindungsangst – auch wenn sie Beziehungen führen – sich am wohlsten fühlen, wenn der Partner nicht in der Nähe ist.

Auch wenn die gemeinsame Zeit intensiv und wunderbar gelebt werden kann, so doch nur auf begrenzte Zeit. Ist man sich „zu lange nah“ entsteht ein Gefühl von Enge und Gefangensein – welches dann den Rückzugs- oder Fluchtimpuls auslöst.

Oftmals zeigen sich Bindungsängste in einem introvertierten Lebensstil, das Single-Dasein oder offene Beziehungen werden glorifiziert und es fällt den Menschen schwer, Verantwortung für Freunde, Partner und Familie zu übernehmen. Es besteht eine unglaubliche Angst und Abwehr vor den „Erwartungen“ der Anderen, denn hinter den Erwartungen verbirgt sich für einen Menschen mit Bindungsängsten immer die Angst, zu enttäuschen, nicht zu genügen oder abgelehnt zu werden.

Das Selbstwertgefühl von Menschen mit Bindungsängsten ist häufig gering. Sie haben eine (unbewusste)negative Einstellung zu sich selbst und schützen sich, indem sie niemanden wirklich an sich heranlassen. Es besteht große Angst dass dadurch, sich jemandem zu öffnen, und jemanden wirklich zu lieben, weitere Verletzungen entstehen. Man könnte also sagen, eine Bindungsangst entsteht unbewusst als Schutz vor Verletzungen.

Einige Merkmale bei Menschen mit Bindungsängsten sind:

  • Angst vor Entscheidungen und Zukunftsplanung
  • Unverbindlichkeit
  • Angst vor Erwartungen des Partners
  • Ein schlechter Zugang zu intensiven Gefühlen, auch das Sprechen über Emotionen fällt sehr schwer
  • Rückzug aus intensiven Beziehungen
  • Häufig wechselnde Partner
  • Emotionale Nähe und Distanz wechseln sich ab
  • Hohes Sicherheitsbedürfnis (für sich selbst)

Wie kannst du nun umgehen mit einem Partner, der unter Bindungsängsten leidet – oder was kannst du tun, wenn du selber Angst hast, dich auf eine feste und intensive Beziehung einzulassen?

Es ist zum ersten einmal gut, um die Problematik zu wissen und ein Verständnis für sich/ oder aber den Partner zu entwickeln, und einen Zugang zu den Ursachen der eigenen Ängste zu bekommen.

Die Angst zu erkennen, ist der erste Schritt. Wenn du verstehst, woher diese Ängste kommen, dass die scheinbare Gleichgültigkeit, das Genervt sein oder die Enge aus schmerzhaften Kindheitserinnerungen kommen, dass sie etwas mit Erfahrungen des Ausgeliefertseins oder der kindlichen Abhängigkeit zu tun haben, kannst du ganz anders mit ihnen umgehen und kannst dich nun bewusst entscheiden, auch wenn es zunächst sehr schwer fallen mag, dich auf neue, und andere Erfahrungen einzulassen.

Es ist wichtig, sich immer wieder bewusst zu machen, dass man jetzt erwachsen ist, keinesfalls ohnmächtig oder ausgeliefert, sondern sich selber entscheiden kann, handeln kann, etwas verändern kann.

Verallgemeinert kann man sagen, dass Veränderung möglich ist, wenn sich die Menschen, welche unter Bindungsängsten leiden, darauf einlassen, neue Erfahrungen zuzulassen und positive, andere Erfahrungen „spüren“ können. Die Erfahrung zu machen, dass man so, wie man ist, angenommen wird.

Im Umgang mit Menschen mit Bindungsängsten geht es (im Prinzip wie in jeder anderen Beziehung auch) um grundlegende und Vertrauen schaffende Eigenschaften wie Respekt, Wahrnehmung und Achtsamkeit. Letztendlich ist es nur verständlich, dass es für das Aufbauen von Vertrauen und um das Loslösen von alten, verletzenden und enttäuschenden Beziehungserfahrungen viel Zeit und Behutsamkeit braucht.

Daher ist es ungemein wichtig, in einer Beziehung mit einem Menschen, der Angst vor Bindung hat, nichts zu fordern oder zu erwarten, sondern ihm Zeit zu geben, die Beziehung zu dir nicht mehr als bedrohlich zu erleben.

Als Bindungsphobiker solltest du dir des Weiteren bewusst werden über deine Ängste, abgelehnt zu werden und den Erwartungen des Gegenübers nicht zu genügen. Aus diesen Ängsten heraus ist es so wichtig, die Menschen auf Abstand zu halten. Es ist ein verständlicher Schutz dein Selbstwertgefühl zu schützen, aber du solltest versuchen, einen Umgang mit diesen Ängsten zu finden, dich diesen Ängsten zu stellen.

Dir ist Unrecht geschehen- aber versuche nun, einen Ausweg aus diesem Unrecht zu finden indem du dir selber neue Erfahrungen schenkst und dich nicht in deiner Einsamkeit belässt.

Tatsache ist, dass Menschen, die unter Bindungsängsten leiden, keine guten und sicheren Erfahrungen in ihrer Kindheit machen konnten und insofern auch nie lernen und spüren konnten, wie eine gute, intensive und sichere Bindung sein kann. Die Ängste, die sie erleben, sind durchaus ernst zu nehmen und behutsam mit ihnen umzugehen. Es ist aber ebenso wichtig, aus der Rolle der früheren Erfahrungen heraus treten zu können.

Sich bewusst zu werden, dass es sich um alte, teilweise um sehr alte, Erfahrungen handelt. Oftmals verbleiben Menschen mit frühen unguten Bindungserfahrungen in der Rolle des „Opfers“ (ausgeliefert, machtlos, hilflos).

Daher ist es wichtig, sich dessen bewusst zu werden, dass du heute „kein Opfer“ mehr bist! Und dazu gehört es eben auch, sich mit den alten Erfahrungen, Ängsten und Ursachen der Bindungsangst auseinander zu setzen. Es ist entscheidend, sich mit sich selber und seiner Geschichte auseinander zu setzen und ein Verständnis für sich und sein Handeln zu entwickeln – dann kann ein Ausbrechen aus der „Opferrolle“ möglich werden.

Des Weiteren ist es eine Aufgabe, „den Mittelweg“ zu finden. Menschen mit Bindungsängsten haben es nicht ausreichend gelernt, eigene Gefühle und Bedürfnisse wahr und ernst zu nehmen. Daher fällt es so schwer, sowohl mit unangenehmen, als auch mit angenehmen Gefühlen umzugehen. Das ist der Grund, warum Kontakte mit „Beziehungsphobikern“ teilweise enorm intensiv und innig sein können. Wenn sie kurzweilig Hunger nach Nähe verspüren, dann leben sie sie intensiv.

Doch sobald sie merken, dass nun Abhängigkeit und Bedürfnis in ihr Leben treten, wehren sie sich mit Händen und Füßen und gehen in den Rückzug. Ein Lernen und das Fühlen eines Gleichgewichts aus Nähe und Distanz ist daher ausgesprochen wichtig und heilsam.Wenn Sie es schaffen, dem Partner das Gefühl von Sicherheit zu geben, eine vertrauensvolle und verständnisvolle Beziehung aufzubauen und ihn nicht fordern, sondern seine Ängste wahrnehmen und ernst nehmen, schaffen Sie einen Basis, um neue, gute Erfahrungen machen zu können.

Es ist wichtig, der Nähe und der Bindung ihre „Bedrohlichkeit“ zu nehmen und mit Ruhe und Zeit Sicherheit und Verlässlichkeit aufzubauen.

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass für eine Veränderung und den heilsamen Umgang mit Bindungsängsten folgende Eigenschaften von großer Bedeutung sind:

  • Das Verständnis für sich selbst und seine eigene Lebensgeschichte
  • Eine ernsthafte Beschäftigung und Auseinandersetzung mit den eigenen Ängsten
  • Die Motivation – und auch der Mut – sich auf neue und andere Beziehungserfahrungen einzulassen
  • Vertrauen
  • Das Bewusstmachen der eigenen Handlungsfähigkeit, das Heraustreten aus der „Opferrolle“
  • Und letztendlich der Aufbau und die Festigung eines stabilen Selbstwerts

Für Partner von Bindungsängstlichen Menschen ist das Wissen und das Verständnis all dieser Themen und Eigenschaften von großer Wichtigkeit. Es kann große Erleichterung schaffen, zu wissen, dass das Verhalten des Partners nichts mit der eigenen Person oder der Beziehung an sich zu tun hat, sondern dass alte Ängste und Unsicherheiten des Partners einer innigen und intensiven Beziehung im Wege sind.
Wichtig ist es, den Partner nicht zu überfordern, zu erwarten oder ihn zu Entscheidungen zu nötigen. Der Umgang und die Veränderung von Beziehungs- und Bindungsängsten erfordert viel Verständnis, Geduld und Zeit.

In jedem Falle solltest Du darüber nachdenken, Dir Hilfe von außen zu holen, sei es durch Selbsthilfeliteratur oder auch durch eine unterstützende Therapieform. Insbesondere, wenn die Angst vor Beziehung, Bindung und Nähe immer wieder zu Beziehungsabbrüchen führt oder aber einen großen Leidensdruck mit sich führt. Oftmals brauchen Menschen mit unguten, verletzenden, enttäuschenden oder stark verunsichernden Beziehungserfahrungen Hilfe von Außen, um die alten Erfahrungen verarbeiten zu können und sich von ihnen lösen zu können, um sich dann neuen Erfahrungen zu öffnen.

bindungsangst
Ratgeber Bindungsangst
Eine praktische Anleitung zum Thema Bindungsangst und wie Du Bindungsängste verstehen und überwinden kannst, findest Du in unserem Ratgeber.


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